Schutz und Förderung einheimischer Flusskrebse

Früher weit verbreitet, sind die einheimischen Flusskrebse in der Schweiz inzwischen stark gefährdet. Die Krebspest und die zunehmende Verdrängung durch invasive Arten aus Nordamerika macht ihnen schwer zu schaffen. Mit Unterstützung der Eawag setzen Fachleute alles daran, die geheimnisvollen Flussbewohner zu bewahren.

Sie sind gross – mit zehn bis 20 Zentimetern die grössten wirbellosen Tiere in den Schweizer Gewässern –, nachtaktiv und selbst bei Fischern und Naturforschern wenig bekannt: Einheimische Flusskrebse leben ein geheimnisvolles Leben fernab der Öffentlichkeit. Für das Flussökosystem übernehmen sie eine wichtige Funktion: Als Allesfresser bauen sie etwa Laubstreu oder Überreste toter Fische ab.

Nur noch selten landet so ein Flusskrebs in der Schweiz auf dem Teller. Das war früher anders: Die einheimischen Arten Steinkrebs, Dohlenkrebs und Edelkrebs waren in ganz Europa weit verbreitet und vor allem der Edelkrebs stand von der Antike bis Anfang des 20. Jahrhundert auf dem Speisezettel der Bevölkerung. Heute sind diese Arten aus den grossen Seen und Flüssen fast komplett verschwunden, weshalb sie vom Bund unter Schutz gestellt und als national prioritäre Arten definiert wurden.

Was ist geschehen? Und mit welchen Massnahmen fördert die Schweiz den Erhalt der noch übrig gebliebenen Populationen? Diese Fragen beantwortet der praxisorientierte Eawag-Kurs (PEAK) «Protection des écrevisses indigènes». Die Strategie von Bund und Kantonen umfasst mehrere Massnahmen, die von der Koordinationsstelle Flusskrebse Schweiz (KFKS) koordiniert werden. Es handelt sich im Wesentlichen um die Bekämpfung der invasiven Flusskrebse, verschiedene Schutz- und Fördermassnahmen, die Zucht und Wiederbesiedelung einheimischer Krebse und die Eindämmung der Krebspest.

Weiterlesen zum Thema, sowie PEAK-Kursinformationen und –anmeldung

Koordinationsstelle Flusskrebse Schweiz (KFKS)