Flussfischwanderung - Neues Projekt der Eawag

Im letzten Jahrhundert hat die Schweiz ihre Flüsse zur Stromerzeugung und zum Hochwasserschutz drastisch verbaut. Dies hat zu einer Unterteilung des Lebensraums und folglich einer Störung der Fischwanderung geführt. Die Eawag will nun in einem neuen Projekt untersuchen, wie sich diese Veränderungen, zusammen mit dem Klimawandel auf die Bewegungsmuster der Fische auswirken.

Die Fischbewegungsmuster in Flüssen sind für viele Fischarten noch nicht gut untersucht. Wie weit wandert eine Nase oder ein Egli? Und wohin zieht es die Fische im Sommer, wenn es heiss ist? Solchen Fragen möchte die Eawag im neuen Projet nachgehen.

In diesem Projekt wird in einem ersten Schritt ein großflächiges Netz von akustischen Empfängern im Rhein-Aare-Flussnetz installiert. Mittels akustischer Transmitter verfolgen die Forscher anschliessend über mehrere Jahre und unter sich ändernden Umweltbedingungen wie ansteigender Wassertemperaturen die Routen einiger, darunter auch gefährdeter Fischarten.


Die Standorte der Empfänger-Antennen wurden bereits grossflächig entlang der Aare und dem Rhein installiert (grün). Die roten Standorte sind zurzeit noch ausstehend. Die Einmündungen aller grösseren Zuflüsse werden mit den Netz ebenfalls abgedeckt. In einer zweiten Projektphase werden möglicherweise weitere Flussabschnitte ergänzt werden (gelb).

Dieses Projekt wird Wissen über großräumige Bewegungsmuster schaffen, welches für Sanierungsmaßnahmen von Wasserkraftanlagen oder die Lokalisierung von genutzten Laich- und Winterhabitaten sowie Rückzugsgebiete im Sommer wichtig werden kann. Dieses Projekt wird zudem mithelfen aufdecken, welche Hindernisse für welche Arten unpassierbar sind und wo der Zugang zu Kaltwasserzonen gewährleistet ist. Das Hydrophon-Netzwerk wird verschiedenen Interessengruppen zur Verfügung stehen. Das Telemetrie-Netzwerk wird Teil des European Tracking Networks sein und damit auch eine grenzüberschreitende Ortung ermöglichen.

 

Wichtige Informationen für Fische und Fischerinnen

Es ist durchaus möglich, dass Fischer und Fischerinnen markierte Fische fangen. Alle wichtigen Infos zum Umgang mit gefangenen markierten Fischen, deren Erkennung und Kontakte für Fragen finden sich im Projektflyer der FIBER und der Eawag.

Hier kannst du den Flyer als PDF herunterladen.


 

Wie kann ich beim Projekt mithelfen?
Sehr wertvoll sind nach wie vor genetische Proben von Flussfischen für die Untersuchung der Populationen. Gerade grössere Flussfische aller Art sind bei den wissenschaftlichen Beprobungen nur sehr schwer zu fangen. Mit dem Einsenden von Proben kannst du die Forschung aktiv unterstützen. Die FIBER wird über die gefundenen Resultate informieren. Zudem wird am Ende jedes Jahres unter allen Einsendern ein Gutschein für Fischereiartikel verlost!
Alle Infos zur Probensammlung findest du hier.

Weitere Infos
Hier geht es zur Projekt-Seite der Eawag